Tag 08: Akureyri/Island

06.07.2007:

Während der Nacht ist TS Maxim Gorkiy zunächst entlang der Süd- und später der Westküste Islands gefahren. Nun (10Uhr) befinden wir uns im Norden und fahren Richtung Osten. Am Horizont sind dunkle Wolken zu sehen und wir haben See- und Windstärke 7. Maxims Bug tauchte tief in die Wellentäler und man hörte in der Rossia Lounge das Krächzen des Schiffes als es sich wieder erhebt. Gischt spritzte zu beiden Seiten des Bugs hoch empor. Ein faszinierender Anblick. Die Nordküste wird begrenzt durch karge, schroffe Felsen. Leichte Nebelschleier liegen auf dem Wasser vor der Küste und  vereinzelt kann man die Sonne durch die Wolken sehen.

Gegen 11.20Uhr fahren wir in den 50 km langen Eyjafjörður Fjord (Eisfjord) mit 13,8 Kn ein. Dies ist Islands längster Fjord, der an seiner tiefsten Stelle 190m misst. Dabei sehen wir mehrere Schweinswale kurz auftauchen. Bei der Einfahrt glitzert das gekräuselte Wasser als würden tausende Diamanten von einem Luftsog bewegt werden - wunderschön. An den Fjordseiten stürzen kleine Wasserfälle hinab und 1000m hohe schneebedeckte Berge sind zu sehen.

Die Einfahrt ist beeindruckend, da uns die Natur mit einem verwirrenden Spiel aus Licht und Schatten verzaubert. Dunkle Wolken und dazwischen immer wieder Lücken, die den azurblauen Himmel zeigen. Ich entschließe mich auf Grund der einmaligen Aussicht, mein Mittagessen unterhalb der Brücke einzunehmen und so gehe ich mehrmals zum Lido, um mit einem vollen Teller zurückzukommen (es gab gefüllte Blätterteigtaschen, Obst und Kuchen). Verrückt ich weiß, aber ich war nicht die Einzigste. Später passierten wir die 6km lange und 1-2km breite Insel Hrisey.

 Um 14Uhr erreichten wir bei 17°C die 16.000 Einwohner-Stadt Akureyri. Die Stadt liegt 50km südlich des nördlichen Polarkreises der auf der Insel Grimsey verläuft. Die Stadt wurde 1602 als dänischer Handelsposten gegründet. An der Pier lag die Kristina Regina und daher hieß es für uns erneut Tendern.

Ich hatte mich für den heutigen Tag für den Ausflug Godafoss und Laufás entschieden, denn den berühmten "Mückensee" Mývatn wollte ich mir nicht anschauen, da ich mit diesen kleinen Viechern bekanntlich auf Kriegsfuss stehe. Als erstes fuhren wir nach Laufás. Der Hof wurde in Torfrasenbauweise zwischen 1860 und 1870 gebaut und wurde bis 1936 bewohnt. Was mir auffällt, sind die niedrigen Türen, da musste sogar ich mich ein wenig bücken. Neben dem Heimatmuseum liegt ein Bauernhof wo ich mit den drei Island-Ponies kuschelte.

Anschließend fuhren wir durch herrlich grüne Wiesen und neben hohen schneebedeckten Bergen zum Godafoss ("Götterwasserfall"). Neben dem Gullfoss ist dies der berühmteste isländische Wasserfall. Das Wasser des Skjálfandafljót Flusses stürzt sich hier über eine Breite von ca. 30 m etwa 12 m in die Tiefe. Der Name rührt von einer Sage her, nachdem die letzten heidnischen Götterbilder nach der beschlossenen Übernahme des Christentums in den Wasserfall geworfen sein sollen. Hier hatten wir nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter da leichter Nieselregen eingesetzt hatte.

Nach dem lauten Getöse des Wasser fuhren wir zurück nach Akureyri. Nach kurzer Stadtrundfahrt sollte nun in 30Minuten der Botanische Garten besucht werden. Ich entschied mich, allein die Stadt zu Fuß zu erkunden, da ich ja noch eine Stunde bis zum letzten Tenderboot Zeit hatte. Ich kam an der Akureyrarkirkja vorbei. Diese Kirche mit dem hohem Turm thront auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Danach durch die Fußgängerzone die mit kleinen bunten Häusern zum Einkaufen lockt.

Mit etwas Verspätung nahm TS Maxim Gorkiy gegen 20.30Uhr Kurs auf Spitzbergen.

Tag 09: Nach Spitzbergen (Seetag)

zurück zur Startseite