Tag 16: Geiranger

14.07.2007:

Bei strahlendem Sonnenschein nehmen wir mit 14Kn Kurs auf Ålesund, um gegen 7.30Uhr den Lotsen an Bord zu nehmen und danach in den 110km langen Storfjord einzufahren. Um 8Uhr passierten wir Alesund an der Backbbordseite.

Der Storfjord wird durch steile bewaldete Berge begrenzt, auf dessen Gipfeln weiße Schleierwölkchen hängen. Voraus glitzert die Sonne im Wasser. Unser Weg durch den Fjord wird immer wieder durch die zwischen den Inseln verkehrenden Fähren geschnitten.

Wenig später bogen wir in den Sunnylvsfjord ein, an dessen Ende das von Kreuzfahrtschiffen häufig besuchte Örtchen Hellesylt liegt. Wir passieren dabei die engste Stelle im Fjord, die lediglich 1.111m breit ist.

Unser Ziel ist aber der Geirangerfjord, welcher links vom Sunnylvsfjord abbiegt.

Der Geirangerfjord ist nicht der längste, nicht der tiefste und vielleicht auch nicht der schönste Fjord der Welt (als der gilt vielen der weiter südlich gelegene Sognefjord), aber der meist fotografierteste und von Touristen schon immer heiß geliebt - selbst Kaiser Wilhelm II. besuchte mit seiner Yacht Hohenzollern Geiranger. Der Fjord selber ist lediglich 11km lang und bis zu 200m tief.

Diese wunderschöne Fahrt genießen selbst einige Möwen, die sich auf den Mast sowie den Bug der Maxim gesetzt haben und nun mit uns fahren.

An seinen Seiten erstrecken sich bis zu 1.000m hohe Berge und im Minutenabstand sind an beiden Seiten Wasserfälle zu sehen. Man weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. Die bekanntesten sind "Die sieben Schwestern" (De syv søstre), deren Fallhöhe 300m beträgt sowie „Freier und Brautschleier“.

Während der Passage der 7 Schwestern passiert uns ein Fjordschiff, welches uns mit 3 Typhontönen begrüßt. Auf die Maxim Gorki ebenfalls mit einem dreifachen Signalton antwortet. Es ist schon beeindruckend wie die Typhone in dem Fjord widerhallten. Da lief mir sowie anderen Passagieren, die vorne unterhalb der Brücke standen, ein Schauer über den Rücken. Dann folgte noch eine letzte Kurve und an der Steuerbordseite passierten wir die Adlerkehre und an Backbord erste Ferienhäuser.

Und dann endlich - Geiranger. Das Ziel des heutigen Tages ist erreicht und wir haben Glück, denn wir sind das einzigste Kreuzfahrtschiff an diesem Tage. Nicht selten liegen hier 4 oder mehr Schiffe und deren Tausende von Passagieren bevölkern den 300-Seelen Ort.

Danach begebe ich mich in den Musiksalon, um dort auf meinen Ausflug "Berg Dalsnibba und Flydalsjuvet" zu warten. Da sehe ich doch wie ein Hurtigroutenschiff (Polarlys) um die Ecke biegt. Also ab nach oben und Fotos machen.

Pünktlich zum Abmarsch meiner Ausflugsgruppe gelangte ich in den Musiksalon und begab mich dann ins Tenderboot. Diese Fahrt war kurz, aber wunderschön, da man vom Tender aus die Schiffe sehr gut fotografieren konnte.

Der erste Stopp unseres Ausfluges war beim Aussichtspunkt Flydalsjuvet. Hier hat man einen wunderschönen Blick über den Fjord und die 70m tiefe Flydalsschlucht.

Weiter ging danach die Fahrt über eine enge und steile Serpentinenstraße zum Dalsnibba. Ab 800m merkte man, dass die üppige Vegetation nun Birken und Weiden und später kleineren Sträuchern wich. Wir bogen bei der  Berghütte Djupvasshytta, die neben dem See Djupvatnet (1016 m) liegt, auf die private Passstraße (oder sollte man eher Schotterpiste sagen?) ein, die hoch zum 1495m hohen Dalsnibba führte.

Vom Gipfel hatten wir eine herrliche Aussicht auf den nur 7 km entfernten Geirangerfjord sowie dem Blauen Berg mit seinem Gletscher. Bei diesem Anblick kann man nachvollziehen, warum der Fjord 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe hinzugefügt worden ist.

Auf dem Rückweg halten wir noch beim "Knuten". Dieser historische Abschnitt der Hochgebirgsroute stammt aus dem Jahr 1900. Beim Hotel Union steige ich aus und laufe den Rest des Weges zu Fuß - vorbei an der kleinen Kirche. Und immer wieder bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf den Fjord. Auch wenn das Wetter nicht mehr so ideal ist und Regenwolken aufziehen, genieße ich meinen letzten Landgang bevor meine Reise in zwei Tagen in Bremerhaven endet.

Um 18Uhr verabschiedete sich TS Maxim Gorki aus Geiranger. Wie es sich für Geiranger typisch ist, wurden wir mit drei Salutschüssen verabschiedet und Maxim ließ ihr Typhon erneut dreimal lang durch das Tal schallen. 

Doch der Abend war noch lange nicht zu Ende. Bei einem super leckeren Dinner überlegte ich mir den weiteren Verlauf des Abends. Zunächst besuchte ich die Show der Star Dancers "Hooray for Hollywood" und danach wollte ich zum Hüttenzauber mit Maßkrugstemmen und Wettnageln sowie zur Küchenführung. Das versprach eine lange und vor allem lustige Nacht zu werden.

Der Hüttenzauber aber war der absolute Knaller. Unsere Reiseleitung nebst Kreuzfahrtdirektor Klaus Gruschka waren in Dirndl gekleidet und trugen Hackenschuhe (im Verlauf der Nacht wurde mehr und mehr barfuss gelaufen :-) ) sowie eine auffällige Schminke. Auch wurde mir die Ehre, wenn man das so nennen darf, dass mich Klaus Gruschka fürs Foto hochhob ... (aber wie man sich vorstellen kann, gehört so was "Privates" nicht in die Öffentlichkeit und daher wird dieses Foto nicht im Internet veröffentlicht!).

Tag 17: Fahrt nach Bremerhaven

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