Tag 13: Fahrt zum Nordkap

11.07.2007:

Der heutige Tag begann für mich erst gegen Mittag. Dem Schlafmangel während der Fahrt um Spitzbergen zollte ich nun Tribut, aber egal es war ja größtenteils ein Seetag. Das Nordkap sollten wir erst gegen 18Uhr passieren und Honningsvag gegen 21Uhr erreichen. Draußen herrschte sonnige Wetter, aber mit Windstärke 7 und Seestärke 6. Dies führte zu diesen zwei lustigen Fotos (Fahrtsuhl wegen Seegangs außer Betrieb).

Um 14Uhr besuchte ich den Programmpunkt "Marzipan-Figürchen". In der Rossia Lounge zeigte die österreichische Heidi aus der Pattiserie (die im übrigen die für mich weltbeste Sachertorte macht), wie man aus bunten Marzipankügelchen lustige Figuren herstellt.

Wie für uns bestellt, strahlte die Sonne bei der Nordkap-Passage in voller Pracht und ich habe außer beim Magdalenenfjord selten so viele Passagiere an Deck gesehen. Alle wollten es sehen, dass berühmte Nordkap - das Ende Europas.

Dieses 307m steil aus dem Meer ragende Schieferplateau befindet sich auf  71° 10' 21" nördlicher Breite. Die Besonderheit des Nordkaps ist unter anderem die 2,5 Monate währende Mitternachtssonne sowie im Winter die 2,5monatige völlige Dunkelheit bei der die Sonne nicht über den Horizont gelangt. 1553 wurde dieser Ort das erste Mal umsegelt - vom Engländer Richard Chancellor - und auch mit dem Namen Nordkap versehen. Allerdings ist das wahre Nordkap auf einer vorgelagerten Insel beheimatet, aber das interessiert heutzutage keinen wirklich.

Gegen 21Uhr erreichten wir die Hafenstadt Honningsvag. Dort passierten wir die auf Reede liegende Discovery, um dann im Hafenbecken zu drehen und rückwärts an die Pier zu gleiten. Diese 3.500 Seelen-Gemeinde liegt auf der Insel Magerøya und ist eines der bedeutendsten Fischereigebiete. Berühmtheit erlangte der Ort hauptsächlich wegen des nur 40km entfernten Nordkap-Plateaus.

Nach der Ausschiffung fahren wir etwa eine Stunde vom Hafen bis zum Nordkap. Die 34km lange Straße führt durch einen 7km langen Tunnel, der erst 1998 eingeweiht wurde. Vor dem Ziel unserer Fahrt halten wir bei einem Samenzelt am Straßenrand, welches extra für Touristen aufgebaut ist.

Danach erreichen wir endlich das Nordkap-Plateau, auf welchem sich ein Informationszentrum sowie die berühmte Weltkugel befindet.

Jährlich besuchen etwa 200.000 Touristen diesen Ort. Dazu gehörte auch 1907 der König Chulalongkorn von Siam (dem heutigen Thailand). Ihm zu Ehren ist in der Nordkap-Halle ein kleiner Raum gewidmet. Dort sind Bilder sowie eine königliche Barke zu sehen. Weiterhin gibt es eine kleine ganz in blau gehaltene Kapelle, einen Videoraum in dem ein 30minütiger Film über die wechselnden Jahreszeiten am Kap gezeigt wird sowie einen Waffelstand und einen riesigen Souvenirshop mit Post.

 

Für mich war es ein unvergessliches Erlebnis, nachdem ich ja letztes Jahr das Nordkap im Sturm und Dunkelheit erlebt habe, die Mitternachtssonne in ihrer vollen Pracht zu sehen und so stehe ich minutenlang an der Weltkugel und betrachte die goldene Straße, welche die Sonne aufs Meer zaubert.

Da ich in Honningsvag noch ein wenig spazieren gehen wollte, fuhr ich schon gegen Mitternacht zurück. Der letzte Einschiffungstermin war für 01.15Uhr angesetzt. In Honningsvag ging ich um den kleinen Fischerhafen bis vor zum Leuchtturm. Dort hatte ich Glück und konnte das Auslaufen der Discovery beobachten sowie die Maxim Gorki im Schein der Mitternachtssonne. An Bord angekommen aß ich noch im Odessa köstliche Spaghetti Carbonara bevor sich TS Maxim Gorki auf dem Weg durch die Innenpassage nach Tromsö machte.

Tag 14: Tromsö

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