So fuhren wir an der Westküste Spitzbergens immer weiter gen Norden vorbei an Gletschern und weißen Bergspitzen. Noch immer war es bedeckt, aber die Sonne zeigte sich schon häufiger.

Gegen 12Uhr bog TS Maxim Gorki in den Magdalenenfjord ein, der ca. 10km lang und von außerordentlicher Schönheit ist.

Der Magdalenenfjord ist die Topadresse für alle Kreuzfahrtschiffe im kurzen arktischen Sommer Spitzbergens. Dieser eindruckvollste Punkt im Nordwesten Svaldbards ist zugleich der nördlichste Punkt meiner Reise. Ich kann somit mit Stolz behaupten, dass ich mich auf  79°33' 72'' nördlicher Breite befunden habe.

 Bei der Einfahrt kam mir der Fjord so klein vor, aber nun fällt mein Blick auf verschiedene wolkenverhangene Gletscherarme, die ins Meer kalben. Sie werden umrahmt von bizarr aufragenden Bergketten auf denen teilweise noch Schnee liegt. 

Doch je weiter wir in den Fjord einfahren, desto mehr lösen sich wie von Zauberhand die Wolken auf und geben der Sonne immer mehr Freiraum. Das zunächst tief blaue Wasser verwandelt sich in eine türkis grüne Farbe.

Auf der Südseite ragt eine flache Landzunge in den Fjord, auf der mehrere alte Gräber zusammengelegt und vom norwegischen Staat 1930 mit einem Gedenkstein an die Walfänger versehen wurden, die dort vor 200 bis 300 Jahren ihr Leben verloren.

Bei herrlich warmen Sonnenstrahlen und Windstille nimmt TS Maxim Gorki ihren Ankerplatz ein und die Pontons für unseren 4-stündigen Landgang werden zur Gräberhalbinsel gebracht.

TS Maxim Gorkiy ankert im Magdalenenfjord und wir werden mit den Tenderbooten an Land gefahren.

Auf der Gräberhalbinsel wurde durch die Besatzung ein provisorischen Steg gebaut, um trockenen Fußes an Land zu gehen.

Am beeindruckensten ist der Waggonway Gletscher, welcher am Ende der Bucht direkt in den Fjord kalbt. Er hat eine Höhe von ca. 100m und ca. 2km breit. (Fotos H. Krebs)

Für mich ein Anblick ohne gleichen: Mein strahlend weißes Traumschiff im türkisen Fjordwasser umgeben von weißen Bergketten und blau schimmernden Gletschern.

Und hier noch zwei wunderschöne Fotos von H. Krebs, die die Maxim in der Bucht zeigen.

Auf der Gräberhalbinsel ist bereits die Bar aufgebaut an der es HotDogs, Glühwein und Wodka gibt. Dadurch gestärkt, wage ich ein Bad im nur 3°C kalten Wasser. Die Mitglieder der Star Dancers sowie 2-3 Passagiere gingen komplett Baden. Starke Leistung, die mit Applaus der Anwesenden gehuldigt wurde.

Leider sind die 4h hier viel zu schnell vergangen, so dass es nun heißt Abschied nehmen von der wunderschönen Magdalenenbucht mit ihrem grünblauen Wasser und den umliegenden Gletschern.

Vor unserer Abfahrt mussten noch die Pontons an Bord gebracht werden (Fotos H. Krebs).

Wie bestellt, erlebten wir bei der Ausfahrt eine wunderschöne Abendsonne.

Zusätzlich spielten drei Mitglieder der Bordband SKIFS unsere Auslaufmelodie und ich muss sagen, dass es mir dabei eiskalt den Rücken runter lief - so eine Gänsehaut. Es ist ein unvergessliches Erlebnis für mich gewesen, Maxims Auslaufmelodie in der Magdalenenbucht live gespielt zu hören.

Diesen wunderbaren Abend habe ich gemeinsam mit Freunden an der Neptun Bar ausklingen lassen. Abendbrot gab es vom Grill und Buffet, welches am Außenpoolbereich aufgebaut war. Und getrunken haben wir, wie sollte es anders sein, Wodka mit echtem Millionenjahre altem Gletschereis. Wenn man das Glas an sein Ohr hielt, konnte man hören, wie allerkleinste Reste von Sauerstoff aus dem Eis entweichen.

Und damit endete ein wunderschöner Landgang am nördlichsten Punkt unserer Kreuzfahrt.

Tag 12: Longyearbyen und Barentsburg

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