Tag 11: Spitzbergen: Ny Alesund, Lilljehöökfjord und Magdalenenfjord

09.07.2007:

Nach einer sehr kurzen Nacht, wenn man überhaupt davon sprechen kann, denn es wurde ja Dank der Mitternachtssonne überhaupt nicht dunkel, stand ich schon sehr frühzeitig wieder an Deck, um Spitzbergen zu entdecken und um genau 3.30Uhr sah ich die Westküste. Klein, aber doch beeindruckend, als mir bewusst wurde, dass es bis zum Nordpol nur noch 1000km sind. Es ist stark bewölkt und die Sonne lässt sich bislang noch nicht blicken, aber die schneebedeckten Berge und Gletscher, die an uns vorbeiziehen wirken schon sehr imposant.

Die Inselgruppe Spitzbergen befindet sich zwischen dem 74.-81. nördlichen Breitengrad und dem 10.-35. östlichen Langengrad im nordöstlichen Eismeer und umfasst ca. 62.000km².  1596 entdeckte der Niederlände Willem Barents die Inseln und gab ihnen aufgrund der spitzen Gipfel der zahlreichen Berge den Namen - Spitzbergen. Dieser Name wurde etwa 300 Jahre lang beibehalten, bis die Inseln 1925 unter norwegischen Einfluss gestellt wurden und dann den Namen Svalbard ("Land der kalten Küsten") bekamen.

Die Nutzung dieser Karten erfolgt mit freundlicher Genehmigung von www.spitzbergen.de

Gegen 5Uhr biegen wir in den Kongsfjord ein, um in Ny Alesund 6.30Uhr ein Tender-Post-Boot auf den Weg zum nördlichsten Postamt der Welt zu schicken. Dieser Ort wurde durch den Norweger Roald Amundsen und den Italiener Nobile, die 1926 von hier aus den Nordpol in einem Zeppelin überquerten, berühmt. Heutzutage beherbergt Ny-Alesund das nördlichste Postamt der Welt sowie die Forschungszentren von Wissenschaftlern.

Wir nehmen unterdessen Kurs auf den 30km tief in die Westküste Spitzbergens ragenden Krossfjord, welcher sich später in den Lilliehöekfjord und Møllerfjord verzweigt (Bild links). Unser Ziel ist der Lilliehöökbreen Gletscher, der in einer wunderschönen Bucht am Ende des Lilliehöökfjordes liegt (Bild rechts).

Geschichtlich gesehen gelangte der Fjord zu Bekanntheit, weil im 2. Weltkrieg die deutsche Kriegsmarine von 1941 bis 1943 eine Wetterstation in Signehamna unterhielten. Wir passieren blau schimmernde Gletscher und sehen unseren ersten kleinen Eisberg :-).

Hin und wieder lugt auch die Sonne durch die Wolken und lässt das Wasser wie golden schimmern, aber den Lilliehöökbreen erleben wir trotzdem Wolkenverhangen. Aber vielleicht machte gerade dies den Reiz der Stimmung aus, denn Maxim Gorki drehte am Fjordende ganz langsam nach Backbord und man konnte die Stille hören, die lediglich durch das Klicken vieler Fotoapparate unterbrochen wurde. Ich stand fasziniert an der Steuerbordseite und betrachtete meinen ersten großen Gletscher, wie er sich langsam ins Meer schiebt.

Nach diesen wunderschönen Erlebnissen wartete ich gespannt auf den Magdalenenfjord. Ich hoffte, dass sich das Wetter bessern und die Sonne uns die Ehre geben würde mit ihrem Erscheinen.

Tag 11: Magdalenenfjord

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