Um 9Uhr begann mein Ganztagesausflug der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Istanbuls beinhaltete. Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Topkapi-Palast. Sein Name lautete anfangs noch Yeni Sarayı (Neuer Palast), bevor sich im 18. Jahrhundert der Name Topkapı Sarayı (Kanonentor-Palast) durchsetzte, der sich von der palasteigenen Kanonengießerei ableitete.

Unser Führer Kenan erklärte uns, dass es sehr vorteilhaft ist zu solch früher Stunde hierher zu fahren. Es gab keine langen Wartezeiten an der Kasse und der Sicherheitsschleuse. Auch waren wenig Besucher da, so dass wir in aller Ruhe uns umschauen konnten.

Vor dem gewaltigen Fronteingangstor (Sultan-Tor) befindet sich der Ahmet Cesmesi (Springbrunnen des Ahmet III).

Der Bau des Palastes wurde 1453 durch Sultan Mehmet II. begonnen und bildete mit einer Größe von 69 Hektar gewaltige Räumlichkeiten in denen bis zu 5.000 Menschen lebten. Der Palast besteht nicht aus einem einzigen Block, sondern aus mehreren einzelnen Gebäuden, die auf einen großen Garten getreu der türkischen Hausbauweise verteilt sind.

Im ersten Hof waren vorwiegend Räumlichkeiten für Dienstleistungen untergebracht. Auf dem parkähnlichen Platz wurden Paraden abgehalten.

Durch das "Bab-ı salam" (Tor der Begrüßung) gelangten wir in den zweiten Hof, welcher die Staats- und Verwaltungsräume sowie auf der Ostseite die Palastküche (siehe untere Fotos) beherbergte. Des Weiteren befanden sich auch die Unterkünfte der Lanzenträger der Leibgarde.

Hinter dem Tor befinden sich die Sicherheitsschleusen - ähnlich wie beim Flughafen werden Taschen durchleuchtet. Auch findet man hier ein Modell des Palastes in Miniatur sowie von hohen Zypressen gesäumte Wege, die zum nächsten Tor führen. Der Hof war begrenzt durch Säulen umstandene Bogengänge.

Im "Kubbe altı" mit seiner offenen Vorhalle residierten in drei überkuppelten Räumen der Großwesir, der osmanische Staatsrat (Divan) sowie die Finanzverwaltung. Hinter dem 41m hohen Turm der Gerechten liegt der Eingang zum Harem, welches nicht im Eintrittspreis inbegriffen ist.

Durch das "Bab-ı saadet" (Tor der Glückseligkeit) oder "Arz kapısı" (Audienztor) gelangt man in den dritten Hof, welcher von Säulenhallen umgeben ist. Direkt dahinter befindet sich der Audienzpavillon sowie die Bibliothek Ahmed III (Bild unten).

Hier befindet sich die Schatzkammer in der ich den Thronsessel, das berühmte Schwert Osmans sowie den weltberühmten Topkapi-Dolch in aller Ruhe und ohne Gedrängel sehen konnte. Leider war das Fotographieren hier verboten.

An der Nordecke des Hofes befindet sich das Hirka-i Saadet Dairesi, in welchem ich die heiligsten Reliquien des Islams besichtigte, die Sultan Selim I. 1517 von seinem Ägyptenfeldzug mitbrachte: Mohammeds Mantel und Banner, sein Schwert, Barthaar, ein Zahn und ein Fußabdruck. Aus diesem Grund sind auch viele Türken hier zur Besichtigung.

Der Vierte Hof im Norden des Topkapi-Palastes bestand aus ausgedehnten Garten- und Parkanlagen, die auf verschiedenen Terrassen verteilt waren. Es gab Blumengärten wie den Tulpengarten (lale bahçesi), Wein- und Obstgärten. Prächtig verzierte Springbrunnen, Zierbassins und Wasserspiele sorgten für Kühlung.

Von hier aus konnte ich auch die Aussicht auf das Goldene Horn, die Maxim und den Bosporus werfen. Dies ist nur möglich, weil der Palast auf der Spitze einer Halbinsel gebaut wurde.

Der Revan Kiosk befindet sich neben dem ehemaligen Tulpengarten und wurde von Murat IV nach der Eroberung Eriwans 1635 errichtet. Geht man durch eine Wandelhalle gelangt man zum Sunnet Odasi (Bild unten). Hier wurde die Beschneidung der Prinzen vollzogen.

Mir hat der Topkai-Palast sehr gut gefallen. Es ist wie ein Ort der Stille und Entspannung in dieser hektischen Stadt. Die wundervoll angelegten Gärten und bunt blühenden Blumen sorgten für Erholung und Entspannung. Nach 2 Stunden Besichtigung, die völlig ausreichten alles zu sehen - ausgenommen dem Harem, für welchen ich nicht extra zahlen wollte - ging es weiter im Programm.

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