Etwa in der Mitte des Boulevards beim 1827 errichteten Herzog-Richelieu-Denkmal befindet sich wohl Odessas berühmteste Sehenswürdigkeit - die Potemkinsche Treppe.

Die Treppe erhielt erst 1950 zum 50. Jahrestag der Meuterei auf dem Kriegsschiff Potemkin ihren heutigen Namen. Zuvor war sie als Richelieu- oder Boulevard-Treppe bekannt.

Die legendäre 192-stufige Treppe verbindet die Innenstadt Odessas mit dem Hafen, wie auf dem Foto sehr gut zu erkennen ist. Sie wurde von 1837 bis 1841 erbaut und stellt eine architektonische Meisterleistung dar. Auf 142 Metern Länge überwindet sie 30 Höhenmeter. Durch die von oben nach unten immer breiter werdenden Stufen, die oberste misst 12,5 Meter Breite und die unterste 21,6 Meter, entsteht eine optische Täuschung. Von oben betrachtet scheint die Treppe auf ganzer Länge gleich breit zu sein, während sie von unten betrachtet länger aussieht, als sie eigentlich ist. Außerdem sind auf ganzer Länge 10 Treppenabsätze auf die Art zwischen den Stufen angelegt, dass von oben nur die Absätze und nicht die Stufen und von unten nur die Stufen und nicht die Absätze zu sehen sind.

Natürlich hab ich es mir nicht nehmen lassen, die Treppe hinunter zu laufen, um anschließend mit einer kleinen Drahtseilbahn wieder hinauf zu fahren.

1827 wurde der Woronzow Palast als klassizistischer Bau mit seinen reich verzierten Säulen fertig gestellt. Dies war auch der letzte Punkt der Besichtigung und mit hungrigem Magen ging es zurück an Bord der Maxim.

Mit Glück konnte ich noch eine Karte für das Ballett bekommen, so dass mein Stadtrundgang nun ein wenig kürzer ausfallen musste, da wir bereits 17Uhr den Treffpunkt im Musiksalon aufsuchten mussten.

Mein erster Weg führte zur Deribasovskaya, dem von hohen Kastanien gesäumten Fußgängerboulevard. Hier befinden sich die meisten Cafés und Restaurants und eine große Anzahl von Geschäften und Kaufhäusern jeder Art, die sich hinter Jugendstilfassaden und in klassizistischen Gebäuden befinden.

Zurück kam ich am Denkmal Katherina der Großen vorbei.

Heraus geputzt für den Abend erfuhr ich, dass wir das wohl schönste und bekannteste Ballett sehen werden - Schwanensee. Für mich war dies mein erstes Ballett und dann noch Schwanensee und dann noch in der per von Odessa - Wow....

Mein Platz war fantastisch - Parkett 9. Reihe links. Eine super Sicht auf das Ballett.

In der Pause hatte ich Zeit, mir das Opernhaus ein wenig näher anzuschauen. Diese Üppigkeit an Verzierungen, Stuck und Vergoldungen waren einmalig schön und ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so prächtig ausgestattetes Opernhaus gesehen zu haben.

Nach unserer Rückkehr nahm ich im Crimea ein zweites Abendessen ein bevor ich mich an Deck begab, um die bunt erleuchteten Fassaden der Gebäude am Primorsky Boulevard zu bewundern und 23Uhr unser Auslaufen, welches unter lautstarkem Autotuten von statten ging.

 

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