Tag 04: Flåm und Fahrt nach Lerwick

02.07.2007:

Der Sognefjord ist 204 km lang und somit Norwegens längster und gleichzeitig auch tiefster Fjord. Der Aurlandsfjord (etwa 80-100m tief), an dessen Ende das kleine Städtchen Flåm liegt, ist ein Seitenarm des Sognefjordes. Da ich diese spektakuläre Landschaft schon vom letzten Jahr her kannte, stand ich schon 4 Uhr unterhalb der Brücke und erfreute mich an den steil aufragenden Felsen, Wasserfällen und kleinen Örtchen, die an mir vorbeizogen.

Leichter Regen setzte ein und bescherte mir sowie mittlerweile etwa 5 weiteren Frühaufstehern einen wunderschönen Regenbogen über dem Dörfchen Undredal.

Bereits um 6.15Uhr erreichte TS Maxim Gorki (geplant war 7Uhr) das 300-Seelen Dorf. Durch die verfrühte Ankunft gestaltete sich das Anlegemanöver etwas schwierig, da nur ein Hafenarbeiter zugegen war und er die schweren Taue nur mit großer Kraftanstrengung über die Poller wuchtete.

Aber die frühe Ankunft gab mir die Gelegenheit, zu so früher Stunde einen Spaziergang um das Fjordende zu machen, bevor mein Ausflug um 8.30Uhr startete.

Die Mehrzahl der Passagiere hatte eine Fahrt mit der 1944 eröffneten Flåmsbahn nach Myrdal gebucht. Diese Fahrt wurde 2006 von mehr als 500.000 Menschen gemacht. Da ich in diese Zahl auch reinzähle, nahm ich nun am Ausflug zur Østerbø-Berghütte teil. Diese liegt im Herzen des Aurland-Tales inmitten einer wunderschönen Landschaft. Die Fahrt führt durch eine Vielzahl von Tunneln zunächst talaufwärts zum Vassbygo-See. Dieser wird umrahmt von steil aufragenden Bergen (etwa 1200m hoch) und an einem Aussichtspunkt können wir unseren Blick durchs Aurland-Tal bis hin zum Fjord schweifen lassen.

Hier wird wie an vielen anderen Stellen Norwegens auch ein Wasserkraftwerk betrieben. Die Generatoren befinden sich tief im Berg und das Wasser wird mittels riesiger Rohe dorthin geleitet. Leider bedeutet diese Art der Stromgewinnung auch das Ende vieler Wasserfälle, die einst so majestätisch ins Tal stürzten. Nach weiteren Tunneln erreichten wir das 800m hoch gelegene Hochplateau auf dem die Østerbø-Berghütte an einem Bergsee liegt.

Auf dem Rückweg halten wir in Aurland, der 1300-Einwohnerstadt, die dem Tal und dem Fjord den Namen gab. Hier besichtigten wir die gotische Kirche aus dem 13.Jhd. bevor es zurück zur Maxim Gorkiy geht.

Pünktlich um 13Uhr nehmen wir Abschied von Flåm (leider begann es wieder leicht zu regnen) und die spektakuläre 45-minütige Fahrt durch den Aurlandsfjord und später Sognefjord begann. An den Ufern finden sich kleine farbenfrohe Häuser, die vor den schneebedeckten Bergen irgendwie verloren wirken. Hin- und wieder stürzt sich ein Wasserfall an den steilen Berghängen ins Tal. Diese Ruhe - diese Landschaft, kein Wunder das Flåm neben Geiranger einer der beliebtesten Kreuzfahrtanleger ist.

Auf dem offenen Meer läuft Maxim Gorki mit 17Kn in Richtung Shetland Inseln. Dabei fuhren wir relativ dicht an mehreren Bohrinseln vorbei und zwischen 22 und 23Uhr sah ich mit großer Freude auf der Backbordseite eine kleine Gruppe von Schweinswalen. Ein kurzer aber sehr bewegender Moment für mich und andere Passagiere an Deck. Leider hatte ich meine Kamera so schnell nicht griffbreit.

Tag 05: Lerwick/Shetland Inseln und Fahrt Richtung Island

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