KAISER Wilhelm der Große ( 1897 - 1914 )

Reederei: Norddeutscher Lloyd

Werft: Vulcan Werft, Stettin

Tonnage: 14349 BRT

Stapellauf: 04.05.1897

Länge: 199,50m

Breite: 20,10m

Jungfernfahrt: 19.09.1897

 

Am 4. Mai 1897 begann in Deutschland ein neues Zeitalter. In Anwesenheit Kaiser Wilhelms II. und mehr als 30.000 Menschen lief die Kaiser Wilhelm der Große auf der Vulcan-Werft in Stettin vom Stapel. Auch war sie der erste Four-Funnel-Liner. Das Schiff besaß vier Schornsteine, zwei Masten sowie eine Geschwindigkeit von 22Kn. An Bord fanden 590 1.Klasse, 370 2.Klasse und 800 3.Klasse Passagiere platz. Auch besaß das Schiff als erstes eine Marconi-Drahtlos-Funkanlage.

Die Jungfernfahrt der Kaiser Wilhelm der Große begann am 19. September 1897 von Bremerhaven nach New York. Im März 1898 eroberte das Schiff das Blaue Band in 5 Tagen, 17 Stunden und 23 Minuten (= 22,33 kn) auf der West-Ost-Linie zum ersten Mal in der Geschichte nach Deutschland. Nur wenige Monate später (30.03.-05.04.1898) stellte sie auch den Ost-West-Rekord in 5 Tagen und 20 Minuten auf.

 

 

Am 30.Juni 1900 brach ein Großbrand bei den Hobokenpiers im New Yorker Hafen aus. Relativ unbeschadet entkam die Kaiser Wilhelm der Große, aber andere Schiffe des NDL wie die Bremen, die Saale und die Main wurden  schwer beschädigt - dabei verloren über 300 Menschen ihr Leben. Am 21.11.1906 kollidierte die Kaiser Wilhelm der Große bei Cherbourg mit dem britischen Dampfer Orinoco. Ein großes Loch klaffte am Rumpf. Insgesamt starben 8 Leute ihr Leben.

Vom 26.Januar bis zum ersten März 1907 führte sie Kreuzfahrten von New York zum Mittelmeer durch. Am 25.Mai 1907 verlor sie in einem schweren Sturm auf einer Reise nach New York ihre Backbordschraube. Am 12.Dezember 1910 kehrte sie von New York zurück mit abermals nur einer Schiffsschraube, denn die andere verlor das Schiff in der Nähe von Neufundland. Trotz des Schadens erreichte der Liner sein Ziel. Im Winter 1913/1914 wurde die Kaiser Wilhelm der Große aus dem regulären Dienst genommen und umgebaut.

 

 

Am 18.März 1914 führte sie ihre letzte Bremen-New York Reise durch. Vom 2. bis 4.August wurde sie in einen Hilfskreuzer umgebaut. Die Kaiser Wilhelm der Große lief am 4. August 1914 aus Bremerhaven aus und fuhr dicht entlang der norwegischen Küste nach Norden. Sie sollte ungesehen die Kanarischen Inseln erreichen, um von dort aus die über England verhängte Seeblockade zu unterstützen. Sie stoppte die britischen Passagierschiffe Galician und Arlanza und versenkte drei andere Schiffe.

Am 26. August nahm sie gerade Kohle in der Nähe von Rio de Oro (Spanisch-Westafrika) auf, als am Horizont ein britisches Kriegsschiff auftauchte, die HMS Highflyer. Die gefangen Besatzungen versenkter Schiffe wurden auf die Arucas gebracht. Nach einem kurzen Kampf wurde von Kapitän Reimann anordnet, dass bereits schwer beschädigte Schiff zu verlassen und zu sprengen. Halb aus dem Wasser ragend blieb sie in 15 Meter Tiefe bis 1952 liegen.

 

 

 

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