ALBERT BALLIN ( 1923 - 1980 )

Reederei: Hamburg – Amerika Linie ( HAPAG )

Werft: Blohm & Voss Hamburg

Tonnage: 20815 BRT

Stapellauf: 16.12.1922

Länge: 191,20m

Breite: 22,20m

Jungfernfahrt: 05.07.1923

Namen: Hansa, Sovjetskij Sojus

 

Die Albert Ballin war das erste Schiff, welches die HAPAG nach dem verlorenen 1.Weltkrieg bauen ließ. Das Schiff besaß einen Schornstein, zwei Masten sowie eine Geschwindigkeit von 16Kn. Es konnten 251 1.Klasse, 340 2.Klasse und 960 3.Klasse Passagiere beherbergen.

Sie lief am 16. Dezember 1922 unter dem Namen Albert Ballin vom Stapel, zu Ehren des ehemaligen Präsidenten der Hamburg-Amerika-Linie.

Am 5. Juli 1923 begab sich die Albert Ballin auf ihre Jungfernfahrt von Hamburg über Southampton nach New York. Im Winter 1924/25 wurden ihre beiden Schlote verlängert, 1927 die Brücke verglast. Am 11. September 1929 brach sie zu ihrer letzten Reise nach New York auf, bevor sie im folgenden Jahr komplett überholt wurde. Bei Blohm & Voss in Hamburg baute man neue Kessel ein, die ihr eine etwas höhere Reisegeschwindigkeit bescherten. Nach Fertigstellung der Arbeiten trat sie am 21. März 1930 wieder auf ihrer Linie an. Im Frühjahr 1934 wurde das gesamte Schiff um knappe 13 Meter verlängert, die Schlote wieder vergrößert, die Maschinen neu angepasst, was sie noch etwas schneller machte. Am 12. Mai 1935 rammte die Albert Ballin ein Schiff des Norddeutschen Lloyds, die Merkur. Bei diesem Unglück kamen sieben Besatzungsmitglieder der Merkur ums Leben.

Am 1. Oktober 1935 wurde das Schiff in Hansa umbenannt.

Zu ihrer letzten Reise nach New York startete die Hansa am 27. Juli 1939. Für die nächsten Jahre wurde die Hansa als Wohnschiff vor Gotenhafen eingesetzt. Ende 1944 startete die Kriegsmarine die Evakuierung der Bevölkerung aus dem deutschen Osten. Vollbeladen mit Flüchtlingen lief sie am 6. März 1945 vor Warnemünde auf eine Mine und sank. Alle Passagiere konnten das Schiff jedoch verlassen, bevor es unterging.

Mit Hilfe abgesenkter Schwimmdocksektionen wurde das Schiff aufgerichtet, schwimmfähig gemacht und am 15. Dezember 1949 in den Hafen von Warnemünde geschleppt. Vom 11. August 1950 bis zum 8. Juni 1951 kam der Schiffskörper zur Reparatur nach Antwerpen.

Insgesamt dauerte der Umbau fast fünf Jahre. Das Äußeres hatte sich verändert: statt zwei Schornsteinen verfügte sie nur noch über einen. Zwei ihrer vier Masten waren ebenfalls verschwunden. Kurz vor der Fertigstellung brach ein Feuer aus, das den Liner stark beschädigte. Im Dezember 1955 übernahmen die Sowjetunion das Schiff und nannte es Sovetskij Sojus.

Am 29. Mai 1957 begann sie als das größte Schiff der sowjetischen Handelsmarine ihren Dienst zwischen dem sibirische Wladiwostok und der auf der Halbinsel Kamtschatka gelegenen Stadt Petropawlowsk. 1971 wurde das Schiff  in Hongkong überholt.

Das Schiff legte als Sovjetskij Sojus eine Million Seemeilen zurück, beförderte neben 660.000 Fahrgästen 1,5 Mil. Tonnen Fracht und war gleichzeitig Ausbildungsstätte für 3000 Seefahrtschüler in der Kurilen-See.

Erst Ende 1980 wurde das inzwischen fast 60 Jahre alte Schiff aus dem Verkehr gezogen. Mit der Verschrottung ein Jahr später endete das lange und wechselhafte Leben der Ex - Albert Ballin für immer.

 

 

 

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